filmecho | filmwoche 28/2002

In Berlin stellt die academy of converging media Weichen für die Zukunft: Sie führt diesen Sommer erstmals Kompaktseminare für angehende Konzepter, Informationsarchitekten und New-Media-Autoren durch. Trotz oder gerade wegen der Krise der IT-Industrie. Mit der Digitalisierung entstehen neue Absatzchancen und Verwertungsfelder in den Medien, werden neue Berufsfelder und Berufsbilder gefordert. Vor kurzem noch ein Schlagwort, kommt jetzt die „Konvergenz der Medien“. Am Ende des ersten (3. bis 28. Juni) und vor dem zweiten Kurs (8. Juli bis 2. August) besuchte das Filmecho die academy-Teilnehmer. Aufgaben waren beispielsweise, für Gruppen wie Kinder oder Grufties geeignete Computerspiele zu entwickeln, u. a. war der Begriff „Zeitreise“ zu thematisieren. Schon nach drei Tagen legten die Teilnehmer ansehnliche Ergebnisse vor. Wie wären interaktive TVSerien zu konstruieren? Mit welchen Mitteln ließen sich auch für Kinofilme interaktive Module entwickeln, die Internetnutzer für kommende Filme interessieren und neuartige Zuschauerbindungen schaffen? War die eine Gruppe pädagogisch, so schien eine andere die makabre Fantasy-Fraktion, bei der es um Tod und Wiederkehr ins Leben ging. Die Projektphase schließt drei Wochen Grundlagentraining ab. Ähnlich wie bei den Master- School-Drehbuch-Kursen bildeten sich über der intensiven Arbeit auch enge Kontakte in der Freizeit, betont academy- Leiterin Inga von Staden. Viele Absolventen werden auch nach Ende der Kurse vernetzt bleiben, was ihre Chancen im internationalen Markt erhöhe. Die academy unter dem Dach der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin wird von der dffb, der Master School Drehbuch und ProjectScope getragen. Pixelpark, Cine-plus Media Service und die griechische IDEC unterstützen das Projekt. Für die jährlich einmal stattfindenden und je dreieinhalb Wochen dauernden Kurse 1 und 2 werden jeweils 12 Teilnehmer angenommen. Die Kursgebühren – jeweils 1800 Euro – werden sechs Teilnehmern als Stipendium gewährt.