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Neue Wege gehen

Filmecho/Filmwoche 28/2002
Schöpferische Inhalte

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24.6.2002
Wenn der Frosch zerplatzt

zitty 5/2002, S. 68
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Filmboard-News 1/2002, S. 16
Der Konzepter von morgen

DIE ZEIT 11/2002,
Hochschule Konzepte für Neue Medien


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Wenn der Frosch zerplatzt

Frankfurter Allgemeine Zeitung, April 24, 2002, Berliner Seiten

Fühlt sich der User idealerweise verantwortlich: Ein Seminar an der Film- und Fernsehakademie lehrt die Entwicklung interaktiver Stoffe „You don’t have the balls“, quakt der Zeichentrickfrosch. Er sitzt in einem mit Wasser gefüllten Mixer, der nicht abgeschaltet ist. Drückt man auf einen der zehn Knöpfe am Gerät, setzt er sich in Bewegung. Das weiß der User. Und da er wiederholt vom Frosch als Feigling beschimpft wird, drückt er natürlich irgendwann auf einen der Knöpfe. Er steigert die Geschwindigkeit langsam. Von eins bis zehn. Bis der Frosch so brutal durch den Mixer geschleudert wird, dass er zerplatzt. Ein virtuelles Blutbad. „Frog Bender 2000“ heißt das Demospiel, mit dem die Dänen Michael Valeur und Simon Løvind neun jungen Medienmenschen das Prinzip der Interaktivität erklären. „Da ist ein Frosch und ein User. Zwischen den beiden gibt es einen Dialog“, sagt Løvind. Die academy of converging media in der Presse 1 Dass dies die erste Voraussetzung für eine gute Kommunikation ist, wird eifrig notiert im Seminarraum der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. „Über die Leiste kann der User am Geschehen teilhaben.“ Auch das ist wichtig. Die Knöpfe, mittels derer der User über Tod oder Leben des Frosches entscheidet, heißen bezeichnenderweise „interface“. Bei den Kursen der „academy of converging media“ lernen die Teilnehmer, dass der User über die Konsequenzen seiner Handlungen nachdenken kann und „dass er sich, wenn der Frosch einmal zerplatzt ist, idealerweise verantwortlich fühlt“. Die „emotional response“, dass Unbehangen, ist für den Konzeptor ein Mittel, Spannung zu schaffen. Dialog, Partizipation, Entscheiden, Anteilnahme. So funktioniert also inhaltlich die Interaktion in den Neuen Medien. Da diese in Deutschland hauptsächlich technisch oder design-orientiert gelehrt wird, gibt es seit Anfang des Jahres die Seminare der „academy of converging media“. Ähnlich dem Prinzip amerikanischer Summer Universities bietet diese, zwischen dffb und Master School Drehbuch angesiedelte Organisation, erstmalig Lehrgänge zur Entwicklung von Inhalten an. „Weiterverarbeitung von Stoffen“ nennt Inga von Staden, die Leiterin der academy, Ihr Anliegen und meint damit die Fähigkeit, Texte, Filme oder Kunst multimedial so aufzuarbeiten, dass sie ein eigenes, neues Produkt werden, also konvergieren. Nachdem der von vielen Autodidakten vorangetriebene Internetboom vorüber ist, will von Staden mit ihren Kursen zur Professionalisierung der Branche beitragen. Bei dem Vorhaben stehen ihr Fachleute aus Kunsthochschulen und der Entertainmentindustrie zur Seite. Finanziell wird die academy von der EU unterstützt. 1800 Euro Kursgebühr – und ein Konzepter, New-Media- Autor oder Game-Designer kann sich mit dem Zertifikat einer vier- oder achtwöchigen Ausbildung schmücken. David Finchers Kultfilm „Fight Club“ als Spiel einer etappenhaften Erleuchtung zu entwerfen war zum Beispiel eine der Aufgaben, die die Gruppe in den letzten Wochen zu erledigen hatte. Dabei hat die Filmstudentin Julia Peukert zwar viel gelernt – mit ihrem ursprünglichen Anliegen ist sie aber nicht weitergekommen. Sie will Interaktivität fürs Kino entwickeln, die klassischen Medien in die Neuen Medien überführen. Darum kümmert sich die academy jedoch nicht. „Noch nicht“, sagt von Staden, „obwohl das sehr interessant wäre“. Die Schnittstelle mit den zehn Knöpfen müsste hier allerdings noch entwickelt werden. KATJA BIGALKE

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